Das Wasser der Quellen stammt aus jenem Anteil des Niederschlags, der im Boden versickert. Auf seinem Weg im Untergrund folgt das Wasser den stauenden Gesteinsschichten und Störungen. Wo der Grundwasserspiegel von der Geländeoberfläche angeschnitten wird, gelangt es schliesslich wieder ans Tageslicht.
Die Austrittstelle des Grundwassers und die von diesem Wasser beeinflussten Bereiche bilden den Quell-Lebensraum. Quellen bilden oft den Anfang von Fliessgewässern. An manchen Stellen kann das Wasser jedoch nach kurzer Fliessstrecke bereits wieder versickern. Je nach Beschaffenheit des Wasseraustritts unterscheidet man verschiedene Quelltypen. Fliessquellen entstehen in mehr oder weniger steilem Gelände und bilden oft den Anfang kleiner Bäche. Kalksinter-Fliessquellen sind charakteristisch für Gebiete mit Kalkgestein. Sie bilden über Jahrhunderte treppenartige, bemooste Terrassen, die ganze Hänge einnehmen können und eindrückliche Landschaftselemente darstellen. In Sickerquellen quillt das Wasser in meist flacherem Gelände über eine mehr oder weniger grosse Fläche aus dem Boden hervor, und es bildet sich eine Moorvegetation. Wird das austretende Wasser vor dem Abfliessen in einer Geländemulde aufgestaut, spricht man von Tümpelquellen.